Storytelling-Lernen aus Märchen

30/05/23 | ExPEERience, Notiert von..., Peers Content | 0 commenti

Lernen aus Märchen

von Lea Pohel und Chiara Tiddia

Storytelling (Camp Thema)

Das Wochenende zum Storytelling fand am 21. und 22. Januar 2023 mit Elke Fischer-Wagemann statt. Die Märchen- und Geschichtenerzählerin zeigte den Jugendlichen die Wichtigkeit von einem „Roten Faden” im Camp. Sie erklärte, dass dieser nützlich für den zwischenmenschlichen Kontakt sei. Und weil man sich darunter nicht viel vorstellen konnte wurde das Thema mit einem Spiel eingeleitet. Dabei sollte jeder auf einem Zettel seine Wunschvorstellung, seine Stärke und die Erwartungen bezüglich der Teamarbeit aufschreiben. In Zweiergruppen wurden die aufgeschriebenen Worte besprochen. Anschließend musste einer der beiden sich hinter einen „Bilderrahmen“ stellen und der Partner präsentierte ihn vor der Gruppe. Der Bilderrahmen enthält die perfekten Vorstellungen hinsichtlich einer Gruppenleitung und beschreibt die Komfortzone jedes einzelnen. Die Frage, die wir uns stellen sollten, war: Was passiert, wenn die Wunschvorstellung eines Camps nicht so verläuft wie sie in unserem Kopf aussieht?

Jeder sollte ein Symbol aus der Natur finden, was die eigene Angst in einer Camp-Situation symbolisiert. Schnell wurde klar, dass jeder sehr unterschiedliche Dinge fürchtet und wie man zusammen diese Ängste bezwingen kann. Ein paar hatten Angst viel Verantwortung zu übernehmen, andere befürchteten, dass sie auf sich alleine gestellt sein würden, wenn das Team in schwierigen Situationen nicht kooperiert. Anschließend fand ein weiteres Spiel statt, das ebenfalls gezeigt hat, wie verschieden die einzelnen Personen denken und was ihre Bedürfnisse sind. Daraus ging hervor, für wen Gemeinschaft oder Selbstständigkeit, Freiraum oder Ordnung wichtiger ist.

Den Sonntag haben wir mit einem kleinen Theater begonnen. Es handelte von einer Geschichte mit einem Helden, einen Bösewicht und vielen anderen spannenden Charakteren. Nach großem Applaus haben wir die einzelnen Charaktere besprochen sowie deren Wichtigkeit und Position. Danach hat es eine weitere Aufführung gegeben und auch diese wurde besprochen.

Elke hatte am Vortag mit der Erzählung einer Geschichte angefangen, welche sie nun fertig beendete. Es ging um eine Mutter, die ihre Söhne losschickte, ihr verloren gegangenes Bild wiederzufinden. Nur ein Sohn war tapfer und gutherzig genug, die Reise auf sich zu nehmen und brachte das Bild seiner kranken Mutter zurück. Dafür wurde er reichlich belohnt. Elke erklärte uns den Sinn der Geschichte und die Bedeutung der Figuren. Die Moral ist: Wenn man etwas auf sich nimmt, Mühe und Arbeit in etwas steckt, bekommt man auch etwas zurück. Der Sohn tat es auch aus Liebe zu seiner Mutter und schaffte es somit das Bild zurückzubringen.

Nach der Geschichte bekamen wir eine Broschüre, in der die ganze Theorie nachzulesen ist. Der Inhalt davon war beispielsweise, wie man ein Märchen in sieben Schritten schreibt oder die 12 Archetypen als „innerer Kompass“.

Nach dem Mittagessen haben wir noch eine Abschlussrunde gemacht. Jeder hat ein gelbes und ein orangefarbenes Blättchen bekommen. Diese sollten die Teilnehmer auf einem aufgemalten Kompass legen. Die verschiedenen Himmelsrichtungen standen für verschiedene Bedürfnisse. N war das Bedürfnis nach Dauer, O das Bedürfnis nach Distanz, S das Bedürfnis nach Wechsel und W das Bedürfnis nach Nähe. Das Orange stand für die Selbsteinschätzung, auf welcher Position jeder Einzelne steht. Das Gelbe hingegen zeigte, wo das persönliche Ziel liegt und worauf wir hinarbeiten.  Anschließend fand eine Rückmeldung statt. Als Team wurde das Haus aufgeräumt, um es so zu hinterlassen, wie wir es vorgefunden haben.

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